Albert Bächtold (1891-1981) war Schriftsteller. Nach der Primar- und Realschule in Wilchingen und Hallau absolvierte er das Seminar an der Kantonsschule Schaffhausen und wirkte dann 1911-1913 als Lehrer in Merishausen. Anschlies-send emigrierte er nach Russland, wo er 1913-1918 als Hauslehrer auf einem Adelsgut bei Kiew und dann als Kaufmann in einer Firma für optische Geräte in Moskau arbeitete. Er war Augenzeuge der Oktoberrevolution 1917, kehrte dann verarmt in die Schweiz zurück, aber die Erlebnisse in Russland prägten ihn zeitlebens stark.
Ab 1921 verkaufte Bächtold als Vertreter einer amerikan-ischen Firma tragbare Kinoprojektoren in Europa, wurde zum Grossverdiener, führte ein Leben als Dandy, erlitt dann aber in der Weltwirtschaftskrise 1929 und mit dem Aufkommen des Tonfilms grosse geschäftliche Verluste. Er war nun als Sport-reporter für verschiedene Zeitungen tätig, verfasste erste hochdeutsche Romane, die er dann aber nie veröffentlichte, und konzentrierte sich ab 1937 auf die Mundartschriftstel-lerei. In zahlreichen Romanen und Erzählungen befasste er sich als «Peter Räbme» (Peter Rebmann), wie er sich selbst als Protagonist nennt, mit seiner Herkunft im Schaffhauser Klettgau («De Tischtelfink», 1939; « De Hannili-Peter», 1940), seinen Erlebnissen in Russland («Pjotr Ivanowitsch», 1950), seiner Rückkehr in die Heimat («De goldig Schmid», 1942) und dem Wandel zum Schriftsteller («De ander Wäg», 1957). Sein Heimatdorf Wilchingen ernannte Bächtold, obwohl er seit seiner Rückkehr immer in Zürich lebte, 1960 zum Ehrenbürger. Zahlreiche Biographien (insbes. von Kurt Bächtold) sowie der Film «Z‘Kiev redt me Mundaart» (2014) schildern ausführlich sein Leben und Werk.