Dr. Karl Schib (1898-1984) war Historiker, Gymnasiallehrer
und Politiker. Geboren in Möhlin (AG), absolvierte er das Lehrerseminar in Wettingen und studierte dann Geschichts-wissenschaften in Basel und Paris (1927 Promotion). Nach einer Anstellung als Bezirkslehrer in Kaiserstuhl (AG), wirkte er dann von 1930-1963 als Hauptlehrer für Geschichte an der Kantonsschule Schaffhausen. Mit seiner neuen Art des Unterrichts, der statt Fakten und Daten nun vermehrt auch politische Strukturen sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte einbezog, prägte er eine ganze Generation junger Historiker.
Karl Schib war Autor zahlreicher wissenschaftlicher Abhandlungen zur Schweizer Geschichte, hauptsächlich in seinem Heimatkanton Aargau, wo er verschiedene Orts-geschichten verfasste, und in Schaffhausen. Hier sind insbesondere seine Biographie des Geschichtsschreibers Johannes von Müller (1967) und seine umfassende «Geschichte der Stadt und Landschaft Schaffhausen» (1972) zu nennen. Daneben war er Begründer des «Historischen Atlas der Schweiz» mit umfangreichem Kartenmaterial (Erstausgabe 1951).
In der Zeit des Zweiten Weltkriegs griff Karl Schib neben seinen regelmässigen weltgeschichtlichen Abhandlungen in der Tagespresse auch als aktiver Politiker ins Geschehen ein: Als Präsident der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) versuchte er die aufgetretenen, starken Richtungskämpfe zu beruhigen und war ein gewichtiges Mitglied des Schaffhauser Kantonsrates. Im Jahre 1973 wurde er zum Dr. h.c. der Universität Bern und 1974 zum Ehrenbürger der Stadt Schaffhausen ernannt.