Ruth Blum (1913-1975) war Schriftstellerin und Journalistin. Sie ist im Klettgau-Dorf Wilchingen aufgewachsen, ihre Nachbarn waren die beiden Heimatdichter Bertha Hallauer und Albert Bächtold (-> Georg Fischer-Preisträger 1973).
Sie begann eine Ausbildung am Lehrerseminar, brach dieses allerdings aus wirtschaftlichen Gründen ab und verdingte
sich dann als Dienstmädchen und Putzfrau. Danach war sie als Journalistin für verschiedene Zeitungen tätig (u.a. ‹Schaffhauser Bauer›) und landete mit dem Roman «Blauer Himmel – grüne Erde» (1941), der auf ihren Kindheits- und Jugenderinnerungen basierte, einen ersten Bestseller. Allerdings gelang es ihr nicht, als Schriftstellerin eine Existenz aufzubauen, so dass sie 1949-1951 im zweiten Anlauf das Lehrerseminar absolvierte. Von 1951-1961 war sie an der Steigschule in Schaffhausen als Primarlehrerin tätig, musste sich jedoch wegen eines Krebsleidens mit erst 48 Jahren vorzeitig pensionieren lassen.
In den folgenden Jahren war Ruth Blum wieder literarisch tätig und publizierte insgesamt 13 Romane und Erzählungen, meist mit autobiografischem Hintergrund (u.a. «Wie Reif auf dem Lande», 1964; «Die grauen Steine», 1971) oder Theaterstücke mit für ihr Heimatdorf wichtigen historischen Ereignissen (u.a. «Der Wilchingerhandel», 1968). In ihrem Werk findet sich einerseits romantische Verklärung der Natur, anderseits aber auch eine Auseinandersetzung mit der harten Realität in Armut, Krankheit und Krieg sowie engagierte gesellschafts-
kritische Stücke. Neben der zweimaligen Auszeichnung mit dem Georg Fischer-Preis, erhielt Ruth Blum auch den Literaturpreis der Stadt Schaffhausen (1955) sowie eine Auszeichnung der Schweizerischen Schiller-Stiftung für ihr Gesamtwerk (1965). Sie verbrachte, mit Ausnahme eines kurzen Abstechers nach Zürich, ihr gesamtes Leben im Kanton Schaffhausen.