Beat Furrer (*1954) ist Dirigent und Komponist. Er wuchs in Schaffhausen auf, nahm Klavierunterricht an der Musikschule, zog dann aber bereits 1975 nach Wien, wo er heute noch lebt. Er liess sich an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst als Komponist (bei seinem Mentor Roman Haubenstock) und als Dirigent (bei Otmar Suitner) ausbilden. 1984 gewann er den Kompositionswettbewerb ‹Junge Generation in Europa›. 1985 war er Mitbegründer des Klangforum Wien und einige Jahre auch dessen künstlerischer Leiter, sowie 1998 Mit-begründer der internationalen Ensemble- und Komponisten-akademie impuls.
Im Auftrag der Wiener Staatsoper schrieb Beat Furrer seine erste Oper «Die Blinden» (1989 uraufgeführt), später folgten die Opern «Narcissus» in Graz (1994), «Invocation» in Zürich (2003), «La Bianca Notte» in Hamburg (2015) und «Violetter Schnee» in Berlin (2019). Er verfügt als Komponist und Dirigent über ein breites Repertoire von Solo- und Kammer-musik bis zu Werken für Ensemble, Chor, Orchester und Oper und vertraut dabei auf eine fragile und leise Klangsprache mit vielfältig eingesetzter Elektronik, welche Fragen nach Möglichkeiten und Widersprüchen in der Wahrnehmung auf-wirft, dabei allerdings mehr Andeutungen als klare Aussagen macht. Zuweilen wird seine Musik auch als «Konzeptmusik» bezeichnet.
Seit 1991 ist Beat Furrer Professor für Komposition an der Kunstuniversität Graz und seit 2005 Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Dazu kommen verschiedene Gast-professuren. Unter den zahlreichen Ehrungen sind, neben dem Preis in seiner Vaterstadt Schaffhausen, insbesondere der Musikpreis der Stadt Wien (2004), der Grosse Österreichische Staatspreis für Musik (2014) und der Ernst von Siemens Musikpreis (2015) zu nennen.