Als Grundlage für die Konzeptarbeit wollten wir wissen: Was macht Schaffhausen einzigartig? Wie ticken die Schaffhauserinnen und Schaffhauser? Was wünschen wir uns von einem Jahr als Kulturhauptstadt? Wie wollen wir uns dem ganzen Land präsentieren? Was spricht für Schaffhausen als Kulturhauptstadt und was wäre der worst case? Das Kulturhauptstadt-Team ist während der Schaffhauser Kulturtage vom 19.-22. Juni mit der Bevölkerung ins Gespräch gekommen und hat am 27.6 zum öffentlichen Kickoff im Gaswerkareal eingeladen.
Resultate aus dem Kickoff
Rund 150 Menschen aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Bildung, Soziales und Sport sind der Einladung gefolgt und haben an 14 moderierten Tischen engagiert diskutiert. Zusammengekommen ist ein reiches Potpourri an Ideen, Wünschen und Analysen:
Am intensivsten wurde die Frage nach dem kühnsten Traum für die Kulturhauptstadt diskutiert. Dabei zeigt sich der Wunsch nach etwas Grossartigem, noch nie da gewesenem, aber genauso wichtig war den Diskutierenden, dass die Bevölkerung in ihrer ganzen Vielfalt bei der Kulturhauptstadt als Mitwirkende und als Besuchende mit an Bord sein kann, dass die lokalen Kulturschaffenden involviert sind, dass das Jahr den Zusammenhalt stärkt, dass das Kulturhauptstadt-Jahr mithilft, Areale in eine nachhaltige, spannende Richtung zu transformieren – und dass die Schaffhauser Bevölkerung ihre Ängste und die falsche Bescheidenheit ablegt. Der «worst case» wäre, wenn sich die Schaffhauser Bevölkerung für die Kulturhauptstadt schämen würde, wenn sie ein finanzielles Debakel würde oder sie nichts Nachhaltiges bewirken würde.
Unter den Stärken führen die Diskutierenden die hohe Dichte an herausragender Kultur und eindrücklicher Natur auf engstem Raum auf und u. a. den Innovationsgeist der Schaffhauser Bevölkerung. Mehr Aufmerksamkeit verdient hätte den Diskutierenden zufolge vieles: von der spannenden Schaffhauser Geschichte über die malerische Altstadt bis zum Freilufttheater No e Wili bis zum Munotglöggli – vor allem aber eigentlich: die ganze Schaffhauser Bevölkerung ;-) Zu den «must haves» zählt vor allem die Zusammenarbeit, insbesondere zwischen Stadt und Land, aber auch mit ihren Partnerstädten, jenseits der Grenzen des Kantons Schaffhausens. Dass die Bewerbung für die Kulturhauptstadt den Boden legt für ein nachhaltiges Kulturhauptstadt-Jahr ist den Diskutierenden besonders wichtig: von der ökologischen Nachhaltigkeit (Bäume statt Blumentöpfe) über die soziale Nachhaltigkeit (den Graben zwischen Stadt und Land verkleinern), bis zur jungen Generation, die Lust bekommen sollte, die «alte Generation» der vielen professionellen Kulturschaffenden und der für die Kultur ehrenamtlich im Einsatz Stehenden abzulösen.
Ein ausführlicheres Protokoll der Gespräche gibt es hier: