Erwin Gloor (*1941) ist Kunstmaler. Nach einer Lehre als Dekorateur und einem Volontariat als Grafiker, hatte er auf einer ausgedehnten Reise nach Südfrankreich eine Art «Erweckungserlebnis» und ist nun seit 1961 als freischaf-fender Künstler tätig. Sein Übername «Göghli» stammt aus jener Zeit und bezieht sich auf den grossen niederländ-ischen Vincent van Gogh, der ehedem in der Provence gelebt hatte. Auch in seiner Heimatstadt Schaffhausen fand Erwin Gloor Künstlerfreunde, mit denen er sich rege austauschte, etwa Josef Gnädinger (-> Georg Fischer-Preisträger 1963).
Prägend sind für Erwin Gloor seit jeher die Themen Landschaft und Licht, die er mit einer reduzierten Farbpalette, fast ausschliesslich mit gelb und blau, und auch in der Form stark abstrahiert auf die Leinwand bannt. Vor allem die Urkraft des Rheinfalls und die Tallandschaft des Prättigaus, in der er regelmässig seine Ferien verbringt, inspirieren ihn seit Jahrzehnten. Bereits 1966 hatte er seine erste Einzelausstellung im Musem Allerheiligen und ist seither regelmässig dort sowie in weiteren Galerien der Region präsent. Ein starker Kontrast zu seinem früheren Werk sind die riesigen, fotorealistischen Porträtbilder und Stilleben, die Erwin Gloor seit der Jahrtausendwende malt und auch als eine Art Befreiungsschlag empfindet.
Sein umfangreiches Schaffen kommt in verschiedenen Begleitkatalogen zu Ausstellungen zum Ausdruck, insbesondere im von den Kunsthistorikern Hortensia von Roda und Markus Stegmann publizierten Band «Erwin Gloor. Stationen» (2005). Noch heute lebt der Künstler in seiner Heimatstadt Schaffhausen, an der Neustadt.