Heinrich Lämmlin (1902-1969) war Feuilletonredaktor und freischaffender Schriftsteller. Seine Eltern stammten aus Schaffhausen, er selbst wurde aber als Auslandschweizer in Karlsruhe (D) geboren und wohnte nie in seiner Vaterstadt. Zuerst arbeitete er mehr als zehn Jahre als Mechaniker, folgte dann aber seinem Wunsch und begann ein Studium in Geschichte, Literatur und Philosophie, das er aus wirtschaft-lichen Gründen allerdings nicht beenden konnte. Stattdessen arbeitete er dann als Journalist und Reporter bei verschie-denen Zeitungen in Deutschland. Als Anhänger der sozia-listischen Arbeiterbewegung musste er allerdings 1935 aus Deutschland fliehen, kam nach Bern und etablierte sich dort als Feuilleton-Redaktor und als freier Schriftsteller.
Heinrich Lämmlin verfasste als Arbeiterschriftsteller mehrere Gedichtbände, Kurzgeschichten und auch sozialkritische Dramen wie z.B. «Dunkle Musik» (1937), «Kleiner Kranz» (1937) und später «Pflicht gegen Pflicht» (1949). Auch in Hörspielen für das Radio und in verschiedenen Schauspielen, die an den Stadttheatern Bern oder Biel-Solothurn gespielt wurden, befasste er sich mit seinen Erfahrungen im national-sozialistischen Deutschland und dem menschlichen Konflikt zwischen Pflicht und Wahrheit (u.a. «Sabotage», 1943; «Die letzte Entscheidung», 1953).