Jakob Bührer (1882-1975) war Journalist und Schriftsteller. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Schaffhausen auf, absolvierte eine kaufmännische Lehre sowie anschliessend eine private Journalistenschule in Berlin und machte sich 1904-1917 als Redaktor verschiedener kleiner Zeitungen in Zürich und Bern mit sozialkritischen Artikeln einen Namen. Seit 1910 veröffentlichte er auch Erzählungen, Theaterstücke, Kabarett-Nummern und später vereinzelt Lyrik. 1912 war er beteiligt an der Gründung des Schweizerischen Schriftsteller-Vereins. Nach dem Erfolg seines autobiographischen Romans «Aus Konrad Sulzers Tagebuch» (2017) war Jakob Bührer dann einige Jahre als freier Schriftsteller in Zürich und Basel tätig und brachte mit seinem eigenen Theaterensemble auch zahlreiche Stücke auf die Zürcher Bühnen und begründete damit die Schweizer Kabarett-Tradition. Ab 1923 wirkte er als Rezensent der ‹Basler National-Zeitung›, bis er nach seinem Eintritt in die sozialdemokratische Partei dann von der bürgerlichen Presse boykottiert wurde. Fortan schrieb er für die Partei- und Gewerkschaftspresse und wirkte als Lektor und Übersetzer.
Jakob Bührer, der ab 1936 im Tessin lebte, war ein führender Vertreter der sozialkritischen Arbeiterliteratur, wobei die letztlich unvollendet gebliebene Roman-Trilogie ‹Im roten Feld› (1938-1951), die in der Schweiz des ausgehenden 18. Jahrhunderts spielt, als sein Hauptwerk gilt. Dazu war er ein Hörspielautor der ersten Stunde und schuf mehr als zwanzig Hörspiele für das damalige Radio Beromünster (SRF).