Jakob Ritzmann (1894-1990) war Maler, Zeichner, Grafiker
und Schriftsteller. Er wuchs als Lehrerssohn in Zürich auf, besuchte dort die Schulen bis zur Maturität und anschlies-send von 1912-1915 die Grafikklasse der Zürcher Kunst-gewerbeschule bei Ernst Würtenberger. 1916-1917 belegte er, unterbrochen vom Aktivdienst, zwei Semester an der königlich-bayerischen Akademie der bildenden Künste in München. 1921 führte ihn eine halbjährige Studienreise in die Bretagne und nach Paris, 1923 schloss sich ein längerer Aufenthalt in Italien an.
Ab 1924 war Ritzmann als freischaffender Maler und Grafiker in Zürich tätig, unterrichtete daneben als Zeichenlehrer an verschiedenen Zürcher Schulen und galt auch als anerkannter Kunstexperte. Nach anfänglicher Auseinandersetzung mit Expressionismus, Kubismus und Surrealismus fand er als Maler dann immer mehr zu einer gegenständlichen, natur-nahen Darstellung. Geprägt wurde sein Schaffen nicht zuletzt durch die langjährige Freundschaft mit dem Schaffhauser Maler Hans Sturzenegger, dem er auch eine erste, grössere Biografie widmete. Bekannt wurde der gebürtige Osterfinger aber vor allem als «Maler des Klettgaus». Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er die Heimat seines Vaters bis ins hohe Alter jeweils zum sommerlichen Arbeitsrevier gemacht. 1982 verlieh im die Gemeinde Osterfingen das Ehrenbürgerrecht. Ein wichtiger Teil seiner Bilder hängt in der 2006 dort eröffneten «Ritzmann-Galerie».