Josef «Seppel» Gnädinger (1919-2000) war Landwirt, Entwicklungshelfer und Kunstmaler. Er wuchs als Sohn einer Kleinbauernfamilie im Haus ‹Zum Kranz› in Ramsen auf, in dem noch heute eine nach ihm benannte Stiftung und eine Kunstgalerie mit seinen Werken beheimatet ist. Er arbeitete als Landwirt auf dem elterlichen Hof, widmete sich daneben aber intensiv und als Autodidakt der Malerei und stellte bereits 1960 erstmals seine Bilder aus.
In den Jahren 1965-1982 lebte der tiefgläubige Christ als Entwicklungshelfer im Savannendorf Bombouaka in Togo (Westafrika) und malte daneben in seiner Lehmhütte weiter. Er schuf sehr farbenintensive, ausdrucksstarke und meist aufs wesentliche reduzierte Bilder von Menschen, Tieren und Landschaften.
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz widmete sich Gnädinger dann ausschliesslich seiner künstlerischen Tätigkeit. Allein in jenen Jahren bestritt er rund 30 Werkschauen seiner Skizzen, Bilder und Holzschnitte. Für seine Projekte in Afrika, in die noch heute der Erlös der Werke aus seinem künstlerischen Nachlass fliesst, erhielt er 1981 den Preis für Entwicklungs-zusammenarbeit des Kantons Schaffhausen zugesprochen. Seppel Gnädinger war zudem eine wichtige Bezugsperson seines Neffen, des bekannten Schauspielers Mathias Gnädinger (-> Georg Fischer-Preisträger 2014).