Luise Schlatter (1911-1974) war Violinistin. Sie wurde als Tochter des späteren Schaffhauser Stadtpräsidenten Hermann Schlatter geboren, wuchs dann allerdings in Hallau auf. Lange Zeit begeisterte sie sich für die Musik und die Malerei gleichermassen, studierte dann aber Geige am Konservatorium Zürich bei Paul Essek, in Berlin bei Willy Hess, dem sie dann durch ganz Deutschland folgte, und schliesslich in Lausanne bei André de Ribaupierre. Als Mitglied des Winterthurer Orchesters war sie auf Konzerttournee im In- und Ausland. Ab 1950 trat Luise Schlatter dann als Solistin oder im Duo auf und unternahm, nebst Auftritten in ganz Europa, 1966-1968 auch mehrmonatige Konzerttournéen durch die USA, Kanada und Australien. Sie war Mitgründerin verschiedener Kammermusik-Formationen mit bekannten Musikern jener Zeit wie etwa Brenton Langbein oder Willi Gohl.
Eine ganz besondere Vorliebe hatte Luise Schlatter auch für die Volksmusik, die sie in traditioneller Klettgauer Tracht vortrug, sich selbst zuweilen auch mit der Mundharmonika begleitete (Motto: «D’Luise gyget»). Sie kombinierte also sogenannt ernsthafte und Unterhaltungsmusik, mitunter auch am selben Konzertabend. Im Jahr 1974 erlag sie, gesundheitlich bereits stark beeinträchtigt, einem Hirnschlag.