Markus Werner (1944-2016) war Schriftsteller. In Eschlikon (TG) als Sohn eines Lehrers geboren, kam er mit dem Stellenwechsel seines Vaters 1948 nach Thayngen, wo er seine Jugendjahre verbrachte. Nach der Maturität an der Kantonsschule Schaffhausen studierte er Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Zürich und promovierte 1974 mit einer Arbeit zum Werk Max Frischs. 1975 kehrte er als Lehrer für Deutsch und Philosophie an die Kantonsschule Schaffhausen zurück und unterrichtete dort bis 1990, setzte anschliessend dann ganz auf die Schriftstellerei. Bereits 1984 war Markus Werners erster Roman, «Zündels Abgang», erschienen und sofort auf begeisterte Kritik gestossen und mit Preisen bedacht worden. Zwischen 1984 und 2004 veröffentlichte der öffentlichkeitsscheue, aber wortgewaltige Autor insgesamt sieben Romane: zunächst «Froschnacht» (1985), «Die kalte Schulter» (1989) und «Bis bald» (1992), mit dem ihm der eigentliche Durchbruch gelang. Danach folgten «Festland» (1996), «Der ägyptische Heinrich» (1999) und schliesslich «Am Hang» (2004), sein erfolgreichstes Buch, in dem zwei Freunde mit höchst unterschiedlicher Lebensphilosophie aufeinandertreffen. Immer geht esim Werk Werners um menschliche Unzulänglichkeiten und das Scheitern am Leben, sprachlich in elegante, tragikomische Aphorismen gepackt.
Markus Werner wohnte in Opfertshofen und ab 2002 in Schaffhausen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er in seinen letzten Lebensjahren zwar nicht weiter schreiben, schuf aber mit seinem umfangmässig schmalen, einzig-artigen Werk Weltliteratur. Seine mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichneten Bücher wurden in rund 20 Sprachen übersetzt, einige zudem für Hörspiele, Theater-aufführungen und Filme bearbeitet.