Antonio Idone (* 1953 in Cannitello, lebt und arbeitet in Schaffhausen).
Meeresfauna steht im Zentrum von Antonio Idones Bildwelt. Und das nicht nur im ikonografischen Sinn: Wenn in dieser Ausstellung einzelne Bilder einen ganz leichten Fischgeruch verströmen, hat das gute Gründe. Denn was nach schwarzer Tusche aussieht, ist die Tinte der Sepia, brauntoniges Pigment kommt vom Oktopus. Damit sind beispielsweise schwarz-weisse Portraitköpfe gemalt, die bei näherer Betrachtung aus Fischen zusammengesetzt sind.
Antonio Idone ist Jäger und Sammler, Harpunenfischer (grundsätzlich ohne Sauerstoff!), Fotograf und Zeichner, ein künstlerischer Autodidakt – ein Künstler neben dem Kunstbetrieb, der seine Sinne nicht nur an der Natur, sondern auch an den Menschen schärft, die ihn umgeben. Seine Arbeiten sind nicht fassbar: Sie schwingen zwischen "Arte Povera" und Pop-Art.
Er hat seiner Kunstrichtung einen Namen gegeben: "Mucchismo Mediterraneo". Was das ist? Das ist, wenn sich ein Schmetterling auf einem Kuhfladen setzt, wenn Antonio Idone ein kleines Stück Papier aus der Tasche zieht und schnell einen Fischbischof oder eine Zackenbarschfrau skizziert.
Das "mucchistische" Kunstwerk entwickelt sich im Augenblick, scheinbar ziel- und zwecklos. Mucchismo ist ein Spielchen. Und gleichzeitig eine ernsthafte Art, sich mit seiner Welt zu beschäftigen.