Uns allen ist klar, dass wirkliches Lesen mehr bedeutet, als bei einem Buch bis zur letzten Zeile zu gelangen. Wir lesen auch zwischen den Zeilen. – Bei Filmen hingegen meinen viele Menschen: Einmal sehen – das war‘s! Genau dieses Klischee will ich mit meinen Filmlesungen durchbrechen. Auch Filme kann man sich mehrmals anschauen, einzelne Szenen analysieren, Hintergründe entdecken. Dann beginnen wir, zwischen den Bildern zu sehen.
Ich bin 1966 geboren, habe ein Studium in Philosophie abgeschlossen und arbeite seit über zwanzig Jahren als Journalist und Buchautor. Seit ich zuhören kann, bin ich geschichtensüchtig. Und weil ich als Sechsjähriger im Kino »The Kid« von Charlie Chaplin gesehen habe, bin ich auch noch kinosüchtig geworden. Aber ich habe mich redlich bemüht, meine Leidenschaften in den Griff zu bekommen und schreibe deshalb über Filme. Drei Bücher sind bislang so entstanden und viele Kritiken, Porträts und Interviews für die «Neue Zürcher Zeitung», den «film-dienst» und das «filmbulletin». Nun kann ich auch vormittags ins Kino gehen, Filmlesungen halten und behaupten, das alles sei Arbeit. Ich habe vier Kinder im kinoerwachsenen Alter und lebe in der Schweiz in Schaffhausen. Seit 2007 habe ich in der Schweiz, Deutschland und Österreich über 300 Filmlesungen gehalten.