Rudolf Frauenfelder (1924-2002) war Maler, Zeichenlehrer und Kunstschriftsteller. Er wuchs in Neuhausen am Rheinfall auf, wo sein Vater, der Heimatdichter Otto Frauenfelder, lange Jahre als Lehrer wirkte. Nach der obligatorischen Schulzeit bildete er sich beim bekannten Maler und Plastiker Ernst Gubler an der Kunstgewerbe-schule in Zürich zum Zeichenlehrer aus. Von 1949-1965 erteilte er Zeichenunterricht an der Mädchenrealschule in Schaffhausen, ehe er dann als Lehrer an die Zürcher Kunstgewerbeschule (heute ZHdK) zurückkehrte. Zwischen 1965 und 1990 unterrichtete er Generationen von angehenden Zeichenlehrerinnen und Zeichenlehrern. Daneben war er selbst auch Kunstmaler und schuf etwa das Keramikwandbild im Reckenschulhaus in Thayngen (1952) und das Wandgemälde im Kantonsspital Schaffhausen (1955).
Obwohl die eigene Malerei für ihn stets im Zentrum stand, wurde Rudolf Frauenfelder letztlich mehr durch seine fundierten Kunstbetrachtungen in Zeitungen und Zeit-schriften und seine sachkundigen Einführungen in die Ausstellungen zeitgenössischer Künstler wahrgenommen. Der ihm zugesprochene Georg Fischer-Preis galt denn auch explizit seinem publizistischen und schriftstellerischen Schaffen. Als letzte wichtige Publikation schuf er, gemeinsam mit zwei Mitautoren, einen dreibändigen Katalog über das Werk von Max Gubler (1997).