Werner Schaad (1905-1977) war Kunstmaler und Zeichner. Er wuchs als Bürger von Oberhallau in Stein am Rhein auf, wo sein Vater als Reallehrer tätig war. Nach Abschluss der Kantonsschule besuchte Schaad, bei dem sich schon früh eine besondere Neigung zum Malen und Gestalten gezeigt hatte, die Akademie der bildenden Künste in München und weilte dann mehrere Jahre in Paris. Die zeitgenössische französische Malerei faszinierte ihn, und er verkehrte mit René Margritte und weiteren prägenden Vertretern des Surrealismus. Richtig Fuss zu fassen vermochte er allerdings im unkonventionellen Pariser Künstlermilieu nicht und kehrte deshalb, auch aus finanziellen Überlegungen, mit 28 Jahren in die Schweiz zurück.
Schaad erwarb nun das Lehrerpatent und unterrichtete von 1935 bis zu seiner Pensionierung 1970 als Hauptlehrer für Zeichnen und Kunstbetrachtung an der Kantonsschule Schaffhausen. Nebenamtlich wirkte er als Konservator der Kunstabteilung des Museums zu Allerheiligen und richtete dort um die 50 Ausstellungen ein. Als Maler hatte er sich inzwischen dem expressiven Realismus zugewandt. Zu seinem vielfältigen Oeuvre gehören neben Gemälden und Zeichnungen auch Kunstwerke im öffentlichen Raum, so etwa das grosse Wandbild im Treppenhaus der Kantonsschule oder das Mosaik am Haus ‹Zum grossen Engel› am Fronwagplatz. Werner «Schnägg» Schaad, Vater der Schriftstellerin Isolde (-> Georg Fischer-Preisträgerin 2004), ist fraglos einer der interes-santesten Schaffhauser Maler des 20. Jahrhunderts. Seine Bedeutung als «Schweizer Surrealist der ersten Stunde» wurde erst nach seinem Tod richtig gewürdigt.